13. April 2018: Im Frühjahr dringt die Sonne durch die noch kahlen Bäume bis in den Zengarten am Nordhang des Gartens. So entstehen wunderbare Lichtstimmungen, gerade abends, wenn in der sog. "golden hour" vor dem Sonnenuntergang das letzte Licht in den Garten fällt. Zwischen dem Moos haben sich früh an unzähligen Stellen Schlüsselblumen ihren Weg ans Licht gebahnt und wirken vor dem Trockenmeer im Hintergrund fast exotisch.
Der Blick von oben, aus den Hügeln, bietet freie Sicht auf die moosigen Hügel und die Küste des Trockenmeers. Die in den Kies geharkten Wellen umspülen Inseln und Felsen und erinnern an die Bewegungen des Meeres. Im Vordergrund wiegen sich die – mit Blüten und ersten Blättern behangenen – Äste der Felsenbirne im Wind und verleihen dem Raumbild weitere Tiefe.
Die weißen Blüten der Felsenbirne wirken vor der weiten Küste und dem bewegten Meer noch zerbrechlicher. In der Tat war die Blüte zwar heftig, aufgrund der anhaltenden Trockenheit aber sehr kurz (von 17. bis 22. April, das Bild ist vom 20.). Dem japanischen Goldröschen scheint das trockene Frühjahr weniger auszumachen: die Röschen blühen ausdauernd und zaubern damit gelbe Farbkleckse ins Bild (Bild rechts).
Moosige Hügel, Felsen und der geharkte Kies erzeugen eine Illusion von landschaftlicher Weite und Tiefe. Alles, woran der Betrachter die wirkliche Dimension des Gartens erkennen könnte, wird in einem Zengarten vermieden. So erschließen sich von verschiedenen Standpunkten aus immer wieder überraschende und neue Perspektiven und illusorische Ausblicke auf Hügel, Meer und Wellen.
Ein Trockenlandschaftsgarten (Kare-san-sui, jap. „trockene Landschaft“) besteht grundsätzlich ausschließlich aus Felsen und Kies. Die Kiesfläche repräsentiert das Wasser, die in den Kies geharkten Strukturen um Felsen und Küste herum verstärken die Illusion einer bewegten Wasserfläche. Diese typisch japanische, bewußte Reduktion beruhigt den Geist, eröffnet gleichzeitig aber viel Raum für die Fantasie des Betrachters.
Unser Zengarten in der Altstadt von Dachau ist auf Anfrage zu besichtigen:
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